top of page

Entsetzt sein reicht nicht mehr!

Entsetzt sein hilft jetzt nicht mehr.

Das ist Ergebnis einer langen Zeit falscher Zurückhaltung, falschen Verständnisses und einer akzeptierten Regellosigkeit. Protest ist zulässig, ein Grundrecht, welches zu schützen und jedem einzuräumen ist. Aber auch er kennt Regeln. Diese nicht einzuhalten, ist ein Zeichen an uns alle. Diese nicht einzufordern, war ein Anfang, den es nicht hätte geben dürfen. Und hat etwas angestoßen, das am Ende diese Konsequenzen findet. Und darum geht es. Nicht um Demonstrationsverbote. Es geht um das konsequente Verfolgen von Fake- und Hassrede. Vom Akzeptieren unangemeldeter Aufzüge. Von Straf- und Sprachlosigkeit gegenüber jenen, die offen dieses unser Zusammenleben ablehnen. Die mit Gewaltandrohung Kommunalpolitik einzuschüchtern suchen. Die Menschen verhetzen und deren Sorgen instrumentalisieren, ohne selbst Antworten auf die Fragen der Zeit zu haben.

Die laut sind, aber nicht wahrhaftig.

Es geht aber auch um einen erheblichen Mangel an Zivilcourage, auch als Bürger dem entgegen zu treten! Die Mehrheit in diesem Land, will keine brennenden Heime. Keine Attentate, keine Bedrohungen von Politikern, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Von Menschen, die sich engagieren. Die Mehrheit in diesem Land ist solidarisch und lebt Werte wie Mitmenschlichkeit, Verantwortung und Rücksicht. Aber diese Mehrheit schweigt sich aus. Zeit, dass sich dies ändert!

Es gab und gibt in diesem Land ausreichend Möglichkeit, in Dialog zu treten, sich zu informieren, in Debatten einzubringen und seine Positionen zu vertreten. Auf allen Ebenen. Und ja, es gibt eine Menge Dinge, die wir besser machen müssen, die nicht gut laufen. Auch bei Migration und der Bewältigung der Krisen, die uns gerade treffen. Keine Frage. Aber das können wir. Und daran arbeiten wir auch jeden Tag.

Stecken wir unsere Kraft nicht in den 173. offenen Brief von Irgendwem, an Irgendwen. Stecken wir unsere Kraft nicht in Geschrei. Stecken wir unsere Kraft in Lösungen. Packen wir an, was getan werden muss. Statt immer nach irgendwem zu rufen, der es für uns richten soll.

Kein Land der Welt federt diese Krisen so gut, wie dieses. Keins. Kein Ort, an dem es mehr Unterstützung zum Erhalt eines Wohlstandes gibt, der ebenfalls weltweit seinesgleichen sucht. Und der andernorts Armut begründet. Unser Billigkram ist nur billig, weil er anderenorts von Wohlstandssklaven hergestellt wird. Auch das ist Wahrheit. Wir haben jahrelang billigste Energie konsumiert, konnten wachsen und uns schneller entwickeln. Jetzt lernen wir die Kehrseite dieser Ära kennen. Und wir lernen auch, dass wir uns einschränken werden müssen. Weil wir mehr Ressourcen verbrauchen, als uns zustehen. Als bezahlbar ist. Als fair ist. Als gut ist für unsere Zukunft ist. Und vor allem für jene unserer Kinder.

Es ist nicht nur der Mangel an Gehör. Es ist auch und vor allem fehlendes Verständnis für die eigene Rolle, die wir als Bürger auszufüllen haben. Mangel an der Fähigkeit, Eigenverantwortung zu leben. An Zivilcourage und auch an Solidarität. Und ein zu viel an ICH in Zeiten die ein WIR brauchen.

Wer Heime anzündet, erklärt unserer Art und Weise zu leben den Krieg. Er meint uns. Nicht nur jene, die zu uns kommen, weil deren Welt schon brennt. Wenn wir hier keine breite Antwort finden. Und ich meine nicht die übliche, die Politik in diesen Situationen aussprechen muss. Dann wird auch irgendwann unser Zuhause der Gesellschaft wie wir es kennen in Flammen stehen. Gerade dieses Land sollte wissen, was Egoismus und Nationalismus für Folgen haben kann. Wir haben es nur vergessen.

12 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Aufruf: DEMOKRATIE HAT EIN GESICHT

LIEBES MITTELSACHSEN, heute wenden wir uns mit einem wichtigen Anliegen an Sie. Die letzten Monate sind geprägt von einer teils aggressiv...

Comments


bottom of page